Diskotheken entstanden in der DDR am Ende der 60er Jahre nicht wie in anderen Ländern aus privatwirtschaftlicher Initiative als Regulativ eines nachgefragten Angebotes, sondern unter einengenden staatlichen Vorstellungen, Vorgaben und Kontrollen, zugleich aber auch unter staatlicher Protektion, Integration und Förderung. Der Band geht der dynamischen Diskothekenentwicklung nach, rekonstruiert entstandene Strukturen, Gesetzlichkeiten und inhaltliche normative Vorstellungen und diskutiert das umfängliche Ausbildungs- und Prüfungssystem für die Amateure. Probleme für Musik und Technik, die sich aus den bekannten wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten ergaben, werden im Kontext Diskothek thematisiert.
Denn trotz der von offizieller Seite konstatierten Probleme fehlender „sozialistischer Tanzmusik“, schwer zu beschaffender und ungenügender Unterhaltungselektronik, unbefriedigender Diskjockey-Qualität an der Basis sowie unzureichender Räumlichkeiten und Gastronomie, die sich auch in veröffentlichten Leserbriefen wiederfinden, erfreute sich die Diskothek in der DDR seitens des Publikums einer überaus großen Beliebtheit und Resonanz. In einer theoretischen Auseinandersetzung wurde der mediale Gehalt der Diskothek diskutiert und die relevanten Faktoren in ein medienwissenschaftlich verankertes Dispositivkonzept integriert.
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Diskotheken entstanden in der DDR am Ende der 60er Jahre nicht wie in anderen Ländern aus privatwirtschaftlicher Initiative als Regulativ eines nachgefragten Angebotes, sondern unter einengenden
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