Seit etwa 10 Jahren werden die traditionellen Studienabschlüsse durch die neuen Bachelor- und Master-Abschlüsse ersetzt. Motor dieser „Reform“ waren nicht etwa die Universitäten, sondern insbesondere die Politik. Überraschend war deshalb der geringe Widerstand der Universitäten gegen diese „Reform“. Langsam mehren sich allerdings die kritischen Stimmen. Dieser Band beschäftigt sich deshalb im ersten Teil mit den Gefahren des Austauschs universitärer Bildung durch eine modularisierte, arbeitsmarktorientierte Ausbildung, die sich stark an der Vergabe von Leistungspunkten orientiert (R. Bolle). Die Gefahr einer solchen Entwicklung wird dann deutlich, wenn hinterfragt wird, wie unter solchen Bedingungen eine kritische Auseinandersetzung mit Theorien als Voraussetzung einer qualitativ hochwertigeren (emanzipatorischen) Praxis möglich sein soll (K. Meyer-Drawe).
Der zweite Teil beschreibt trotz dieser Rahmenbedingungen Möglichkeiten zur gelungenen Gestaltung schulpraktischer Studien. So werden die Gestaltung von Portfolios (L. Denner) und die Unterrichtsbeobachtung (S. Däschler-Seiler) in schulpraktischen Studien geschildert sowie das Praxisjahr als Alternative zu den traditionellen Formen der Schulpraktika (O. Küster/K. Müller) diskutiert. Neben konzeptionellen Überlegungen finden sich in den Beiträgen zum Teil ermutigende Evaluationsergebnisse.
Den dritten Teil des Bandes bilden zwei Evaluationsstudien: So wird über die Evaluation der Einführung gestufter Studiengänge an der Technischen Hochschule Dortmund berichtet (B. Seipp) und die Relevanz der Oserschen Standards zur Lehrerbildung für Schulpraktika überprüft (R. Bodensohn und C. Schneider). Bodensohn und Schneider beschreiben und diskutieren außerdem, wie (a) Studierende ihre pädagogisch-fachlichen Kompetenzen zu Beginn des Studiums beurteilen und (b) sich die Selbsteinschätzung von Studierenden gegen Ende der universitären Ausbildungsphase aufgrund der Lerneffekte zweier Praktika verändert.
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