Die Leipziger Universitätsbibliothek beherbergt mit rund 1.500 arabischen, persischen und türkischen Handschriften eine der weltweit größten Sammlungen dieser Unikate und damit einen Schatz von kaum zu bezifferndem Wert. Die Anfänge der Sammeltätigkeit an der Bibliotheca Albertina, die zu diesem kostbaren Fundus führten, reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück und sind mit nicht wenigen abenteuerlichen Geschehnissen verflochten.
Viele Fragen können heute dank der Forschung von Boris Liebrenz beantwortet werden: Wie kamen diese exotischen Schätze in die Messestadt? Wer begann hier mit systematischer Sammeltätigkeit, waren es Bibliotheken oder private Sammler? Wer hat mit den Schriften gearbeitet und welche Ergebnisse sind aus den Erschließungen hervorgegangen? Die oftmals windungsreichen und zuweilen direkt spannenden Geschichten der Handschriften erzählen nicht nur von weltabgewandter Forschung, sondern ebenso von Krieg und Raub, und nicht nur Gelehrte, sondern auch Händler und Soldaten spielen dabei wichtige Rollen.
Die schließliche systematische Erfassung und Katalogisierung an der Universitätsbibliothek Leipzig widerspiegelt ein glanzvolles Stück Leipziger Wissenschaftsgeschichte. Persönlichkeiten wie Georg Jacob Kehr, Johann Jacob Reiske, Heinrich Leberecht Fleischer oder Karl Vollers haben so auch die Grundlagen für die Arbeit ganzer Generationen von Orientalisten gelegt und damit dazu beigetragen, den Ruf der Alma mater Lipsiensis auf diesem Gebiet in die Welt hinauszutragen.
Nicht zuletzt sei erwähnt, dass die hier unternommene Spurensicherung auch in ferne Länder führt. Beispielhaft sei die Rifa´iya, eine syrische Privatbibliothek, genannt, deren nähere Betrachtung tiefe Einblicke in das Leseverhalten einfacher Menschen im Umgang mit der noch bis in das 19. Jahrhundert blühenden Handschriftenkultur ermöglicht.
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Die Leipziger Universitätsbibliothek beherbergt mit rund 1.500 arabischen, persischen und türkischen Handschriften eine der weltweit größten Sammlungen dieser Unikate und damit einen Schatz von
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