Es gehört heute zu den gesicherten Erkenntnissen der Geschichtsschreibung, dass ein landesweites Aufbegehren in der DDR gegen die SED-Diktatur im Juni 1953 über die Station des Arbeiteraufstandes zum Volksaufstand heranreifte, der die politische Ordnung des jungen ostdeutschen Staates existentiell bedrohte. Zweifellos hätte ebensowenig wie die Parteiführung die Regierung Ulbricht diese Krise allein, nur mit den eigenen Kräften meistern können. Erst die sowjetischen Panzer demonstrierten die Stärke einer nicht überwindbaren Kraft und verhinderten so den drohenden Dammbruch.
Die allgemeine Übereinstimmung in dieser Beurteilung hat stets den Wunsch geweckt, genauer zu erfahren, was die damaligen Moskauer Funktionäre und Politiker denn tatsächlich gewusst haben; namentlich, wie detailliert und wahrheitsgetreu sie über die sich dramatisch zuspitzende Situation in der DDR im Bilde waren. Lange blieben solche Einsichten verwehrt. Erst eine Aktenöffnung fünfzig Jahre nach den Geschehnissen von 1953 ermöglichte, hierüber Klarheit zu gewinnen. Und so kommt das Studium von 33 seinerzeit streng geheimen Berichten der Geheimdienste dem Blick in eine erstrangige Quelle gleich, die zeigt, dass exakte Dokumentation zahlreicher Details der entscheidenden Stunden, ein sicheres Gespür für die Brisanz der Situation und doch auch taktische Erwägungen des Berichterstatters in den Fingerzeigen, wie die Krise gelöst werden könnte, jene Melange ergaben, die den Moskauer Politikern für ihre letztlich ausschlaggebenden Entscheidungen als Handreichungen dienten.
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Es gehört heute zu den gesicherten Erkenntnissen der Geschichtsschreibung, dass ein landesweites Aufbegehren in der DDR gegen die SED-Diktatur im Juni 1953 über die Station des Arbeiteraufstandes
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