Im Jahr 1946 wurde Erika Riemann, ein vierzehnjähriges Mädchen, zu zehn Jahren Haft verurteilt. Sie hatte ein Bild von Josef Stalin mit Lippenstift bemalt. Acht Jahre war sie in verschiedenen Gefängnissen eingesperrt. Erika Riemann schreibt in ihren Erinnerungen an diese Zeit: „Bautzen oder Torgau oder wie auch immer der Ort heißt, an dem man uns gefangen hält, es ist doch einerlei“.
Bautzen, Torgau und das durch Schauprozesse berüchtigte Waldheim sind drei Orte in Sachsen, deren Geschichte seit langem mit dem Strafvollzug verbunden ist. Der Entwicklung von pädagogischen und sozialpädagogischen Angeboten unter rechtsstaatlichen Vorzeichen in diesen drei Anstalten widmet sich die vorliegende Arbeit. Sie zeichnet die historische Entwicklung nach und lässt die Akteure der pädagogischen und sozialpädagogischen Betreuung zu Wort kommen, Dadurch gelingt es, Schule und Sozialarbeit im Strafvollzug mit ihren Besonderheiten und Widersprüchen zu beschreiben. Zugleich bietet das Buch eine Vielzahl von aufschlussreichen Einblicken in die Welt des Gefängnisses.
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