Unter Alltag verstehen wir in der Regel das nicht Besondere, nicht Eigentümliche, das Normale. Das macht es schwierig ihn darzustellen. Wenn das Alltägliche aus Routinen, also dem per se Unbeobachteten besteht, verschwindet es im Moment, da es beobachtet wird, in unserem Fall durch die Fernsehkamera. Wenn Bilder und Erzählungen vom Alltag entstehen, sind sie immer schon ein Stück weit von ihrem Ursprung entkoppelt. Gerade das macht sie geeignet, Auskunft über die gesellschaftlichen, kulturellen und ideologischen Bedingungen ihrer Entstehung zu geben. Den „Alltag“ im Fernsehen wissenschaftlich zu analysieren, bedeutet deshalb, die Kontexte, Inszenierungsleistungen und spezifischen Muster zu entschlüsseln, die seiner Darstellung zugrunde liegen. Die Beiträge in diesem Buch belegen, wie verschiedenartig die Erzählungen des DDR-Fernsehens vom Alltag in Ost und West waren. Sie zeigen die Muster ihrer Produktion und ihrer Rezeption auf und sie belegen die Selektionsprinzipien, die ihnen zugrunde liegen
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