Die seit einiger Zeit unverkennbar stärkere Hinwendung der wissenschaftlichen Forschung zu Fragen der Geschichtskultur verbindet sich mit den jüngsten gesellschaftlichen und politischen Transformationsprozessen in Europa immer dann besonders glücklich, wenn es um die Aufhellung der Orte nationaler Erinnerung oder die Bedeutsamkeit identitätsstiftender historischer Persönlichkeiten geht.
Für die heutige Republik Moldova ist Stefan der Große (1457-1504) zweifellos die zentrale nationale Integrationsfigur. Sein Renomee hat trotz eines mittlerweile verstrichenen halben Jahrtausends windungsreicher Geschichte nichts an Glanz eingebüßt.
Die Autoren dieses Buches betreten im deutschsprachigen Bereich wissenschaftliches Neuland, indem sie sich fernab jeder hagiographischen Überhöhung der Rolle und Bedeutung Stefans in der Geschichte widmen, dem Entstehen und dem Wandel des Bildes seiner Person in vergangenen Epochen nachspüren und nach den Ursachen von Änderungen in Wahrnehmung und Bewertung fragen.
Damit eröffnen die Aufsätze zugleich einen interessanten Einblick in das Leben einer kleinen europäischen Nation, die es hierzulande vielfach erst noch zu entdecken gilt.
weniger
Die seit einiger Zeit unverkennbar stärkere Hinwendung der wissenschaftlichen Forschung zu Fragen der Geschichtskultur verbindet sich mit den jüngsten gesellschaftlichen und politischen
...
mehr