Marianne Schmidl, 1890 in Wien geboren, promovierte als erste Frau in Österreich im Fach Völkerkunde. Trotz ihrer Tätigkeit in volks- und völkerkundlichen Museen in Österreich und Deutschland und ungeachtet der positiven Fachgutachten namhafter Kollegen erhielt sie keine feste Anstellung in einer ethnologischen Institution. Ihren Studien ging sie schließlich neben ihrer Arbeit an der Österreichischen Nationalbibliothek nach. 1938 wurde sie auf Grundlage der Nürnberger Gesetze entlassen, 1942 deportiert und ermordet.
Die Darstellung ihrer Biographie erfolgt vor dem Hintergrund zeithistorischer Ereignisse und eren Einfluss auf das Leben von Marianne Schmidl. Parallel hierzu werden ihr wissenschaftliches Wirken, ihre Publikationstätigkeit, wie ihre Beiträge zur Ethnomathematik, zur Ethnographie der Schopen in Bulgarien, zur Geschichte Afrikas und schließlich zu afrikanischen Korbflechtarbeiten, erläutert und im wissenschaftshistorischen Kontext betrachtet. Erstmals liegt nun auch ihre Arbeit über Afrikanische Spiralwulstkörbe gedruckt vor, die sie im Jahr 1939 unvollendet abzuliefern gezwungen wurde.
Neben dem Leben und Werk von Marianne Schmidl finden im vorliegenden Band auch das Korbflechten selbst sowie Aspekte einer wissenschaftlichen Analyse dieses kulturgeschichtlich so bedeutsamen Handwerks Beachtung. Den Abschluss bildet eine kommentierte Bibliographie über die Literatur zu Korbarbeiten in Afrika.
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Marianne Schmidl, 1890 in Wien geboren, promovierte als erste Frau in Österreich im Fach Völkerkunde. Trotz ihrer Tätigkeit in volks- und völkerkundlichen Museen in Österreich und Deutschland und
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