Das Fernsehtheater Moritzburg war als Bühne für die volkstümliche Unterhaltung des DDR-Fernsehens eine ganz besondere Institution. Mit eigenem Konzept und als Gegenstück zum „Klamauk“ der Millowitsch- und Ohnsorgbühnen gegründet, erlebte es im Fernsehen der DDR von seiner Gründung 1965 bis zu seiner „Abwicklung“ 1991 in vielfacher Hinsicht eine wechselvolle Geschichte.
Nach dem ersten Band zur Spielplan- und Institutionsgeschichte kann nun eine Programmgeschichte des Fernsehtheater Moritzburg vorgelegt werden. Eine Programmchronologie stellt die 282 Produktionen inhaltlich sowie mit Sende- und Stabangaben vor. In der statistischen Analyse werden Programmplätze, Themenkanon und Zuschauerzahlen ausgewertet und der Status des Fernsehtheater Moritzburg im Gesamtprogramm des DDR-Fernsehens beschrieben.
Die Daten zeigen, dass die volkstümliche Unterhaltung des Fernsehtheater Moritzburg im Kanon der Unterhaltungssendungen des DDR-Fernsehens wechselnden, aber immer eher zweitrangigen Stellenwert besaß. So wurden die Produktionen des Fernsehtheaters im Gegensatz zu den Volkstheater-Stücken des Westfernsehens nur selten zu attraktiven Programmzeiten ausgestrahlt. Zugleich unterlag das Fernsehtheater Moritzburg einer sehr ambivalenten Programmplatzvergabe und spiegelt damit gleichsam die insgesamt wechselvolle Programmgeschichte des DDR-Fernsehens wider.
Die Ergebnisse dieses Bandes entstanden im Rahmen des von der DFG geförderten Forschungsprojektes „Programmgeschichte des DDR-Fernsehens – komparativ“.
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