In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erlebte Leipzig einen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung. Mannigfache Entwicklungen, etwa der zunehmende Stellenwert des Fernhandels oder die Entdeckung von Erzvorkommen im Mansfelder Land sowie im Westerzgebirge, an deren Ausbeutung auch zahlreiche Leipziger Bürger mitwirkten, ließen die Stadt hinsichtlich ihrer Einwohnerzahl, des Steueraufkommens und der Bedeutung seiner Märkte zur „realen Hauptstadt“ Sachsens aufsteigen.
Die Edition der beiden ältesten erhaltenen Ratsbücher, die die Zeit von 1466 bis 1500 umfassen, gestattet den Blick in erstrangige Quellen zu genau diesem Zeitabschnitt. Unzweifelhaft können die Ratsbücher als die eindrucksvollsten Beispiele sächsischer mittelalterlicher Stadtbücher überhaupt gelten, deren detaillierte Auskünfte die unterschiedlichsten Lebensbereichen Leipzigs berühren. Wiewohl sich sofort ein umfassender Blick in den damaligen Alltag einstellt, vermitteln diese Niederschriften doch weit mehr: Sie eröffnen ebenso neue Einsichten etwa in die sächsische Wirtschafts-, Rechts- oder Finanzgeschichte.
Die Neuerscheinung bedeutet eine Spürbare Vertiefung unserer bisherigen Kenntnisse zur Leipziger Stadtgeschichte. Zugleich ist hervorhebenswert, dass solch ambitionierte Edition von Quellen vor zuletzt über einem Jahrhundert gewagt wurde.
Mit dieser Neuerscheinung wir die Reihe „Quellen und Materialien zur Geschichte der Stadt Leipzig“ des Stadtarchivs Leipzig, die künftig hin im Leipziger Universitätsverlag erscheint, eröffnet.
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In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erlebte Leipzig einen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung. Mannigfache Entwicklungen, etwa der zunehmende Stellenwert des Fernhandels oder die
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