Der Ausstellungskatalog thematisiert die Entwicklung der geologischen Wissenschaften in Sachsen seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. Als Ausgangspunkt für diese Betrachtungen dient die Übergabe der montanwissenschaftlichen Spezialbibliothek des sächsischen Bergbeamten Karl Christian von Tettau an die Universitätsbibliothek Leipzig im Jahre 1747. Die ungefähr 1.150 Titel zählende Büchersammlung bildet das geologische Wissen der frühen Neuzeit hervorragend ab. Diese sogenannte Bergbibliothek ist in sechzehn Abteilungen gegliedert, von Geologie und Mineralogie reichen die Aspekte über Bergbautechnik und Bergrecht bis hin zu Erbauungsbüchern für Bergleute oder Krankheiten im Montanwesen.
Im ersten Teil des Katalogs werden die wichtigsten Abteilungen der Tettau-Bibliothek an Hand einzelner Drucke vorgestellt. Dafür werden die Erläuterungen mit Zitaten aus den jeweiligen Werken und großformatigen Abbildungen kombiniert.
Der zweite Teil des Kataloges beschäftigt sich näher mit der Weiterentwicklung einiger Aspekte der Geowissenschaften. Dabei reicht das Spektrum von Geophysik über Paläontologie und Vulkanologie bis zur Gletscherkunde. Es wird über die Theorien zum Aufbau der Erde berichtet. Ist die Erde eine feste Kugel oder hohl, ist sie mit Feuer oder mit Wasser gefüllt? Wie wurde ihre Oberfläche gestaltet, wie entstanden die Gebirge, die Vulkane oder die Gletscher? Was sind Fossilien, wie entstehen sie? Ferner geht es um das sächsische Montanwesen. Sachsen wurde durch Jahrhunderte vom Bergbau geprägt, erst durch die Silberfunde im Erzgebirge, später durch Steinkohle im Zwickauer und durch Braunkohle im Leipziger und Lausitzer Revier. Es war ganz natürlich, dass sich an den sächsischen Universitäten und Hochschulen durch die Verknüpfung mit dem Montanwesen schon früh eine intensive geowissenschaftliche Forschung entwickelte. An der Universität Leipzig entstanden im 19. Jahrhundert unter anderem Institute für Mineralogie, für Paläontologie, eine Erdbebenwarte und auch große mineralogische und geologische Sammlungen. Auch war Sachsen das erste Land, das vollständig geologisch kartiert wurde. Abbildungen und erläuternde Texte wechseln sich bei der Vorstellung aller dieser Themen ab.
Der Katalog wird durch Aufsätze ergänzt, die die historischen geowissenschaftlichen Buchbestände der Universitätsbibliothek Leipzig und die reiche Geologisch-Paläontologische Sammlung der Universität Leipzig zum Thema haben. Der am Institut für Erdsystemwissenschaft und Fernerkundung der Universität Leipzig entwickelte Earth System Data Cube wird ebenfalls in einem kurzen Beitrag vorgestellt. Die vollständige Liste aller Ausstellungsexponate schließt den Katalog ab.
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Der Ausstellungskatalog thematisiert die Entwicklung der geologischen Wissenschaften in Sachsen seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. Als Ausgangspunkt für diese Betrachtungen dient die Übergabe der
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