Die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem deutschen Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime der Jahre 1933 bis 1945 hat im Verlauf mehrerer Jahrzehnte eine beträchtliche Fülle von Erkenntnissen und Einsichten zu Tage gefördert und dabei auch mehrfach heftige Kontroversen ausgelöst, die weit über das engere Fach hinausreichten. Doch schon seit längerer Zeit sind diese Debatten abgeebbt. Insgesamt lässt sich heute resümieren, dass unser Wissen zu diesem Gegenstand nunmehr auf einem sicheren Fundament ruht und dem Anspruch einer umfassenden Kenntnis aller wichtigen Aspekte genügt. Die heute wichtigste Herausforderung im Blick auf dieses Sujet besteht darin, dieses Wissen nun auch jenen nachgeborenen Generationen zu vermitteln, die in inzwischen beträchtlichem Abstand zur Mitte des 20. Jahrhunderts geboren wurden und daher aus dem jetzigen Alltag faktisch keine Zugänge mehr zur damaligen Lebenswirklichkeit gewinnen können.
Der hoch zu schätzende Wert der hier vorgelegten Bestandsaufnahme aus der Feder von Dirk Rochtus (Universität Leuven) besteht daher vor allem darin, in einer systematisch vorgehenden, klar strukturierten und dabei alle wesentlichen Phänomene erfassenden Darstellung, die diese Momente mit pointiert geschilderten Einzelentwicklungen verknüpft, den Grundstein für die Erfassung einer übergreifenden Problemstellung – wie es der deutsche Widerstand gegen die braune Diktatur ist – zu legen. Damit eröffnet die sorgfältig arrangierte Wegweisung zugleich den Zugang zur Spezialliteratur, zu Ausstellungen, weiteren Orten ehrenden Gedenkens und selbst zu künstlerischen Formen der Annäherung an den Widerstand, die in kaum zu überschauender Fülle hierzulande bereitstehen.
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Die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem deutschen Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime der Jahre 1933 bis 1945 hat im Verlauf mehrerer Jahrzehnte eine beträchtliche Fülle von
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