André Jolles (1874-1946) gehört zu den herausragenden Intellektuellen der Niederlande in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Ausstrahlung über die Landesgrenze hinaus basiert zudem auf einer langjährigen Hochschullehrerlaufbahn an der Universität Leipzig. Als Autor von „Einfache Formen“ (1930) genießt Jolles unverändert hohes Ansehen in literatur- und kunsthistorischen Kreisen. Seit zwei Jahrzehnten hat sich das Interesse an seiner Person und seinem Werk spürbar verstärkt, namentlich die Veröffentlichung von Jolles Korrespondenz mit Johan Huizinga erregt viel Aufmerksamkeit und regte weitere Beschäftigung mit einer komplizierten Vita an.
Erstmals wird jetzt die Sammlung aller bekannten Briefe von André Jolles vorgelegt. Ihre Lektüre sowie die beigefügten Dokumente zeichnen das fesselnde Porträt einer komplizierten und zuweilen schillernden Persönlichkeit, die ungeachtet einer immer stärkeren Menschenscheu mitten im geistigen Leben ihrer Zeit stand. Auch die problematischen Entscheidungen in seinem Leben – in Sonderheit die Parteinahme für den deutschen Nationalsozialismus – waren von der Fähigkeit zur Selbstreflexion begleitet, so dass der Leser einen tiefen Einblick in Konflikte gewinnt, die die Zeitläufte des 20. Jahrhunderts in individuelle Biographien zu schlagen vermochte. Ein wichtiges Kapitel europäischer Wissenschaftsgeschichte wird so ins Gedächtnis zurückgeholt.
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André Jolles (1874-1946) gehört zu den herausragenden Intellektuellen der Niederlande in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Ausstrahlung über die Landesgrenze hinaus basiert zudem auf
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