Die Reichsgrafen und Reichsfürsten von Schöneburg zählen zu den wenigen Adelsgeschlechtern Mitteldeutschlands, die ihre Eigenständigkeit bis ins 18. Jahrhundert hinein bewahren konnten. Wie viele reichsadelige Häuser hatten sie jedoch mit der drohenden Mediatisierung durch einen mächtigen Nachbarstaat und maßloser Überschuldung zu kämpfen. Insofern stellt das 18. Jahrhundert für das kleine hochadlige Haus und sein Territorium im heutigen Südwestsachsen eine Zeit des Übergangs von der Landes- zur Standesherrschaft dar. Politisch und finanziell geschwächt, konnten die Grafen und Fürsten nur schwerlich als gewichtige politische Mächte auftreten und mit prächtigen barocken Prachtbauten glänzen. Stattdessen entwickelten sie ausgeklügelte Strategien der Anpassung und Abgrenzung, um sich im barocken Reichsadel behaupten zu können. Das Haus Schöneburg, das in der aktuellen historischen Forschung bisher nur wenig Beachtung fand, wird in diesem Rahmen stellvertretend für die kleineren Herrschaftsträger des Reiches untersucht und erfährt durch den Vergleich zu anderen reichs- und landadligen Häusern eine politische, territoriale, gesellschaftliche und kulturelle Einordnung. Die vorliegende Studie leistet daher einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Adels im Rahmen der Kulturgeschichte, der Residenzforschung sowie der Sächsischen Landesgeschichte.
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