Das XX. Theodor-Litt-Symposion, das am 20. und 21. Oktober 2016 im Leipziger Zeitgeschichtlichen Forum stattfand, brachte ein Zäsur: Nachdem die Veranstaltung auch davor schon von der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung gefördert worden war, beteiligten sich nun auch die Bundeszentrale für politische Bildung und die „Deutsche Gesellschaft e. V.“ an Programmatik und Organisation.
Für die Universität Leipzig setzte der Dekan der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät, Professor Dr. Christian W. Glück, in seinem Grußwort einen neuen Akzent. Er stellte die Frage nach der die öffentlichen politischen Diskussionen beherrschenden quantitativen Weltsicht und verwies darauf, dass die Lehrerbildung sich in doppelter Weise an der politischen Willensbildung zu beteiligen habe: sie müsse Transparenz, Offenheit, Akzeptanz auch in der Widersprüchlichkeit, sachliches Argumentieren und Abwägen sowie Verfahren der Problemlösung zur Kompromiss- und Konsensfindung zur Basis jeglichen Unterrichts machen. Bei den Bildungsaufgaben selbst aber löst es nach Glück gleichzeitig Verständnis und Befremden aus, wenn im politischen Raum der Ruf nach einer deutschen Leitkultur erschallt. Denn im Kontext der Doktrin der DDR-Einheitspartei hätten sich nicht wenige der Wertedebatte zumindest zeitweise entzogen. Heutzutage komme es daher darauf an, diesen Diskurs zu führen, wobei auf dessen Qualität besonders geachtet werden müsse.
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