Eine elementare Volksbildung und die Verbesserung des Schulwesens sowie der Lehrerausbildung waren im 19. Jahrhundert zentrale Anliegen von Pädagogen und Politikern. Dabei kann über einen engen Zusammenhang dieser Bestrebungen mit dem Buchdruck und dem literarischen Markt kein Zweifel bestehen. So gab es um und nach 1800 intensive publizistische Debatten über die Kriterien einer modernen Pädagogik, während gleichzeitig in beträchtlichem Umfang Schul- und Lehrbücher benötigt wurden.
Einer der bekanntesten und produktivsten Autoren dieser Branche war Gustav Friedrich Dinter (1760-1831). Wie kein zweiter namhafter Pädagoge seiner Zeit verfügte er als Pfarrer und „Schulmann“, Lehrerbildner sowie Konsistorial- und Schulrat über vielfältige Praxiserfahrungen und reüssierte sowohl in Sachsen als auch in Preußen.
Dinters enorme Ausstrahlung begünstigte zudem, dass sein Verleger Johann Karl Gottfried Wagner (1763-1831) verstand, eine ebenso facettenreiche wie wirksame Publikationsstrategie zu verfolgen. Nicht an einem Medienzentrum, sondern von einem peripheren Standort aus – der kursächsischen und seit 1815 großherzoglich-sächsischen Kreisstadt Neustadt an der Orla – setzte sich Wagner auf einem zunehmend umkämpften Spezialmarkt durch.
Wie dieser enorme buchhändlerische Erfolg zustande kam, der beiden Protagonisten einen beträchtlichen wirtschaftlichen Ertrag bescherte, ist neben der Annäherung an Leben und Werk Dinters das zentrale Thema dieses Buches.
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Eine elementare Volksbildung und die Verbesserung des Schulwesens sowie der Lehrerausbildung waren im 19. Jahrhundert zentrale Anliegen von Pädagogen und Politikern. Dabei kann über einen engen
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