Migration ist eine der großen Erzählungen des 19. und 20. Jahrhunderts, die heute wieder "Hochkonjunktur" erlebt. Der vorliegende Sammelband widmet sich dem Thema aus interdisziplinärer geisteswissenschaftlicher Sicht. Die Beiträge kommen aus den Bereichen der Slawistik, Polonistik, Germanistik, Romanistik und Anglistik und wurden von Literatur- und Kulturwissenschaftlern aus verschiedenen europäischen Ländern verfasst. Sie sind größtenteils neuesten Prosawerken der jüngeren polnischen MigrationsschriftstellerInnen in Deutschland (wie z.B. Matthias Nawrat, Sabrina Janesch, Alexandra Tobor) gewidmet. Zur Sprache kommt aber auch die Prosa von MigrantInnen nicht polnischer Abstammung, die in England, Frankreich und den USA entsteht. Die Beiträge behandeln auch theoretisch-methodologische Probleme der literaturwissenschaftlichen Migrationsforschung und thematisieren u.a. die Diskrepanz zwischen den aktuellen politischen Diskursen, die das Konzept der nationalen Identität dekonstruieren und der literarisch inszenierten Lebenswirklichkeit der MigrantInnen.
Der Band geht über den polnisch-deutschen Kontext deutlich hinaus, denn Migration ist ein Paradigma, das heute immer häufiger zur Beschreibung der Kondition des gegenwärtigen Menschen dient – seiner Identitätsprobleme, seiner Auseinandersetzungen mit dem Fremden und dem Fremdsein, mit dem Erbe der Ahnen, mit Heimat und Heimatverlust.
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Migration ist eine der großen Erzählungen des 19. und 20. Jahrhunderts, die heute wieder "Hochkonjunktur" erlebt. Der vorliegende Sammelband widmet sich dem Thema aus interdisziplinärer
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