Ist Professionalisierung der Lehrerschaft ein geschmeidiges und anschmiegsames Etikett, das man auf alles ‚kleben’ darf, das diesem Anspruch genügen sollte, um dann das, was sich unter dem Etikett verbirgt, als Professionalisierung zu beschreiben?
Wird also die Aufgabe der Professionalisierung aus der Erfahrung (Empirie) abgeleitet oder leitet sich die Professionalisierung von ihrer Aufgabe, von ihrem Zweck her? Müsste man also die Praxis befragen, um zu ermitteln, was Professionalisierung realistischerweise ist, oder müsste man die Praxis daraufhin kritisch überprüfen, ob sie dem Zweck der Professionalisierung gerecht wird und was sie möglicherweise daran hindert, dem Zweck zu entsprechen?
In diesem Spannungsverhältnis stehen auch die Beiträge des diesjährigen Bandes der Bundesarbeitsgemeinschaft Schulpraktische Studien (BaSS). Der Band zeigt dabei Ansätze der Überwindung des Dualismus von Empirie und Kritik, indem empirische Befunde kritisch eingeordnet werden und Kritik erfahrungsbezogen nach konstruktiven Lösungen sucht.
Liselotte Denner verfolgt in bildungsbiographischer Perspektive über die Frage nach der Einheit von Person, Theorie und Praxis die Möglichkeiten und Grenzen, Interessen und Lücken bisheriger Empirie zu Schulpraktischen Studien.
Jutta Kriesche stellt mit SeLF (Selbsterkundung zum Lehrerberuf mit Filmimpulsen) ein EDV-gestütztes kasuistisches Selbstevaluationsprojekt vor, dessen Nutzung sie am Ende selbst noch einmal evaluiert und kritisch kommentiert.
Schließlich setzt Rainer Bolle in Anlehnung an einen Workshop sein überarbeitetes Impulsreferat zu dem oft unterschätzten Begriff „Theoriegeleitete Reflexion“ fort und unterzieht anschließend die in Band 10 veröffentlichten Standards für Schulpraktische Studien in kritisch-konstruktiver Absicht einer bildungstheoretischen Revision.
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Ist Professionalisierung der Lehrerschaft ein geschmeidiges und anschmiegsames Etikett, das man auf alles ‚kleben’ darf, das diesem Anspruch genügen sollte, um dann das, was sich unter dem
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