Im mittleren 15. Jahrhundert trug der bedeutende Leipziger Jurist Dietrich von Bocksdorf, der 1466 als Bischof von Naumburg starb, eine umfangreiche Privatbibliothek zusammen, die sich – ein Glücksfall der Überlieferung – in großen Teilen erhalten hat und heute im Handschriftenbestand der Universitätsbibliothek Leipzig wieder weitestgehend vereinigt ist. Marek Wejwoda hat die überlieferten Bände aus Bocksdorfs Bibliothek identifiziert und Verlorenes ermittelt, mit dem Ergebnis, dass er hier eine Gesamtanalyse der Büchersammlung eines gelehrten Juristen aus dem Spätmittelalter vorlegen kann.
Das Buch stellt Bocksdorfs Bibliothek vor, untersucht deren inhaltliche Zusammensetzung und Wege des Bucherwerbs. Es konturiert dabei nicht nur die fachlichen und literarischen Interessen des Besitzers, sondern bietet auch Einblicke in die Buchproduktion im Umfeld der Leipziger Universität vor Erfindung und Durchsetzung des Buchdrucks und in Handschriftenwanderungen von Italien nach Deutschland im Zuge der Universitätskarrieren. Ein detaillierter Katalogteil mit Beschreibungen aller Handschriften sowie Abbildungsteile zu Schreiberhänden und Papierwasserzeichen runden die Analyse der Bibliothek, ihres Aufbaus und ihrer Benutzung ab.
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Im mittleren 15. Jahrhundert trug der bedeutende Leipziger Jurist Dietrich von Bocksdorf, der 1466 als Bischof von Naumburg starb, eine umfangreiche Privatbibliothek zusammen, die sich – ein
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