Otto Böhtlingk (1815-1904) war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einer der bedeutendsten Gelehrten auf dem Gebiet der vergleichenden Sprachwissenschaft und ist heute vor allem für seine Erforschung des Sanskrit bekannt. Wenn auch auf diesem Gebiet Böhtlingks Hauptverdienste lagen, so umspannten seine philologischen Interessen die Sprachen des gesamten eurasischen und arabischen Raumes. Zeugnis dessen ist sein 1851 veröffentlichtes Werk „Über die Sprache der Jakuten“, in dem der Linguist die Sprache dieses ostsibirischen Turkvolkes erstmals verschriftlichte und durch eine ausführliche Grammatik und ein jakutisch-deutsches Wörterbuch ergänzte.
Die Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit dem in Jakutien aufgewachsenen Russen Uvarovskij, der Böhtlingk bei der Erforschung der Sprache unterstützte und einen Bericht über die Lebensweise der Jakuten verfasste, welcher einen authentischen Einblick auf die Gepflogenheiten des Volkes in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ermöglicht.
Diese „Erinnerungen“ Uvarovskijs werden in der vorliegenden Edition auf Jakutisch und Deutsch wiedergegeben, auf die Grammatik und das Wörterbuch wurde verzichtet. Damit wendet sich die Publikation an einen breiten Leserkreis. Die Farbigkeit und Plastizität der Schilderungen Uvarovskijs machen den Band zu einer lohnenden Lektüre für all jene, die mehr über die Gegebenheiten des Lebens und die Beschwerlichkeiten des Reisens in Sibirien um 1900 erfahren möchten.
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Otto Böhtlingk (1815-1904) war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einer der bedeutendsten Gelehrten auf dem Gebiet der vergleichenden Sprachwissenschaft und ist heute vor allem für seine
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