Vom ›neuen Menschen‹ war vor allem im ersten Jahrzehnt der DDR oft die Rede. Dem Konzept lag die Überzeugung zugrunde, durch humane Verhältnisse, die auf dem gesellschaftlichen Charakter der Arbeit basieren, einen in seinem Wesen gewandelten, guten Menschen formen zu können. Den Schriftstellern und Künstlern wurde die Rolle von »Volkspädagogen« zuteil, die das Werden des ›neuen Menschen‹ darstellen und für den Aufbau des Sozialismus begeistern sollten. Besonders für die junge Autorengeneration besaß nach 1945 dieses positive, emphatisch mit dem Signum des Neuen besetzte Menschenbild eine wichtige Orientierungsfunktion.
Der Band versammelt Beiträge, die das Leitbild vom ›neuen Menschen‹ einerseits präzise erfassen und andererseits danach fragen, wie sich Schriftsteller und Künstler dieses Konzept (kritisch) aneigneten und wie sich in ihren Werken die mit ihm unvermeidlich verbundenen Bruchlinien und Konfliktfelder darstellen.
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