Das Leipziger Schöffenbuch gehört zu den ältesten Gerichtsbüchern Sachsens. Es beginnt 1420 und endet, von einem späteren Zusatz abgesehen, 1478.
Das Buch enthält den in deutscher Sprache verfassten schriftlichen Niederschlag von rund 520 Sitzungen der Schöffen der Stadt Leipzig. Auf 150 Pergamentblättern wurde festgehalten, was die Ober- und Mittelschicht der Stadt Leipzig im Spätmittelalter für wichtig genug hielt, um es gerichtlich fixieren zu lassen. Dabei handelte es sich überwiegend um Vorgänge der freiwilligen Gerichtsbarkeit: Vergabungen im Todesfalle, Angaben zum Wechsel von Grundbesitz, Aufnahme von Schuldverschreibungen und die damit verbundene Stellung eines Pfandes bzw. dessen Wiedereinlösung. Gelegentlich wurden auch Testamente, Stiftungen, Einsetzungen und Entlassungen von Vormündern im Schöffenbuch vermerkt.
Das Schöffenbuch ist damit eine unverzichtbare Quelle für orts-, siedlungs-, sozialgeschichtliche sowie genealogische Forschungen der Region. Es vermerkt Informationen zu rund 5000 Personen, von denen viele miteinander in familiärer oder wirtschaftlicher Beziehung standen. Das mannigfaltige Namensmaterial macht es auch für die wissenschaftliche Onomastik interessant. Doch vor allem der Stadtgeschichtsforschung kann diese reichhaltige Quelle nützliche Hinweise zur Rekonstruktion der Ortsentwicklung oder zum städtischen Alltagsleben geben.
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Das Leipziger Schöffenbuch gehört zu den ältesten Gerichtsbüchern Sachsens. Es beginnt 1420 und endet, von einem späteren Zusatz abgesehen, 1478.
Das Buch enthält den in deutscher Sprache
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