Dass das Verhältnis zwischen Staat und Kirche in real existierenden sozialistischen Staaten stets ein sensibles Beziehungsfeld bedeutete, bedarf keiner gesonderten Beweisführung. Auch in den vier Jahrzehnten der DDR durchlief es insgesamt eine beträchtliche Entwicklung, die aus den damals veröffentlichten Stellungnahmen der Repräsentanten beider Seiten nur unvollkommen verstanden werden kann.
Denn parallel zu den in zunehmend harmonisierenden Tönen gehaltenen Verlautbarungen führte das übersteigerte Sicherheitsdenken der Staats- und Parteiführung zur faktisch lückenlosen Überwachung der Kirchen und gezielten Einflussnahme auf das konfessionelle Leben, wozu das Ministerium für Staatssicherheit maßgeblich beitrug. Die hierzu überlieferte Quellenlage gestattet heute, auch in regional angelegten Studien diesen Prozess der zunehmenden Unterwanderung der Kirchen, der bis in das Jahr 1989 hineinreichte, detailliert nachzuzeichnen. Diese Entwicklungen am Beispiel Meißens mustergültig rekonstruiert und dabei in den Strom jener politischen Ereignisse, die 1990 in die deutsche Einheit mündeten, eingebettet zu haben, ist das große Verdienst der Studie von Martin Kupke.
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