In der Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg war der Leipziger Studentenrat eines der wenigen Gremien in der Sowjetischen Besatzungszone, in denen die Kommunisten keine Vormachtstellung innehatten. Aus der Wahl zum Studentenrats-Vorsitzenden 1947 ging der Vorsitzende der Studentengruppe der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands Wolfgang Natonek als Sieger hervor. Dadurch und weil er und seine Freunde die Universität Leipzig gegen den politischen Zugriff der SED verteidigten, brachte Natonek die Machthaber gegen sich auf. Im November 1948 wurde er verhaftet und von einem sowjetischen Militärtribunal zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er verbüßte davon vor seiner Entlassung und Übersiedlung in die Bundesrepublik acht Jahre in Bautzen und in einem Speziallager in Torgau.
Seit 1996 vergibt die Vereinigung von Förderern und Freunden der Universität Leipzig e. V. den „Wolfgang-Natonek-Preis“ an Studenten mit herausragenden Studienleistungen, die sich gleichzeitig für die Interessen der Universität in besonderer Weise engagiert haben. Diese Schrift will mit Leben und Leistung des Namensgebers für den Preis vertraut machen und damit über die Gründe für die Verleihung informieren.
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