Leipzig nimmt in der deutschen Schulgeschichte einen bedeutenden Platz ein, der seitens der neueren pädagogikgeschichtlichen Forschung bislang nur unzureichend gewürdigt ist. Der vorliegende Band verfolgt daher die Absicht, mit neuen Einzeluntersuchungen zur weiteren Erschließung dieses Kapitels der Stadtgeschichte beizutragen und zugleich das Fundament einer Einordnung in den nationalen bildungsgeschichtlichen Kontext zu verstärken.
Der Bogen der hier präsentierten Untersuchungen reicht von der Gründung der Thomasschule im 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Berücksichtigung finden etwa die Hauslehrer, die um 1800 gegründeten Reformschulen, die konfessionellen Bildungseinrichtungen oder das Volksschulwesen. Gleich mehrere Aufsätze widmen sich dem Leipziger Lehrerverein und seinen Einrichtungen als einer Institution von nationalem Rang. Die Geschichte der Lesefibeln im 20. Jahrhundert vermittelt einen subtilen Überblick über die Einbindung der Pädagogik in die wechselnden gesellschaftlichen Wertsetzungen der aufeinanderfolgenden politischen Systeme.
Perspektiven einer weiteren Beschäftigung mit der Pädagogik in den unterschiedlichen Jahrhunderten werden mit den Aufsätzen ebenso nachhaltig entwickelt wie die Stadtgeschichtsschreibung von hier viele neue Forschungsimpulse erhält.
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