In den zahlreichen Debatten um das Konzept der „kollektiven Erinnerung“ in den letzten beiden Jahrzehnten blieb die Rolle der Arbeiterbewegungen weitgehend unberücksichtigt. Die Beiträge dieses Sammelbands thematisieren den Platz von Arbeiterbewegungen und sozialen Bewegungen in der „kollektiven Erinnerung“, verstanden als spezifisches Repertoire der Vergegenwärtigung von Vergangenheit in der Öffentlichkeit. Warum etwa stehen in Europa die Katastrophen, Kriege und Genozide im Mittelpunkt der offiziellen „Erinnerung“, und nicht die sozialen Emanzipationsbewegungen, der Beitrag der Arbeiterbewegungen zur Formierung von Sozialstaaten und bei der Schaffung relativ homogener Gesellschaften? Die Beiträge dieses Bandes richten den Blick auf die „Erinnerung“ an Arbeiterbewegungen und soziale Bewegungen in einer über Europa hinausgehenden globalen Perspektive. Ein zweiter Blickwinkel richtet sich auf erinnerungspolitische Strategien, die diese Bewegungen ihrerseits entwickelt haben.
In the extensive debates on the concept of “collective memory” in the last two decades, the role of labour movements remained largely disregarded so far. The contributions of this collection analyze the role of labour organizations and social movements in “collective memory” defined as the repertoire of specific re-presentations of the past in public. Why are in Europe catastrophes, wars and genocides key issues of official “memory” while social movements, the promotion of welfare states by labour movements and the formation of relatively homogenous societies do not get comparable attention? The focus of the contributions to this volume is set on the “memory” of labour and social movements in a global perspective. A second angle turns the attention to strategies of politics of memory developed by these movements.
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In den zahlreichen Debatten um das Konzept der „kollektiven Erinnerung“ in den letzten beiden Jahrzehnten blieb die Rolle der Arbeiterbewegungen weitgehend unberücksichtigt. Die Beiträge dieses
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