Auf die Frage nach seinem spezifischen Herangehen an das gewählte Fach bemerkte Walter Markov einmal, er folge einem fast intuitiven Interesse an der Spannung, die sich in Sonderheit in Konfliktsituationen und Revolutionen ergebe, wenn sich der geschichtliche Knoten schürzt und zu Entscheidungen drängt. Dieses Interesse bezeichnete er als „Lust am Krimi“.
Walter Markov hat ein bemerkenswert breit gefächertes Œuvre hinterlassen, dessen Peripetien von der Eingebundenheit des Balkans im frühen 20. über die französische Volksbewegung am Ende des 18. Jahrhunderts bis zu den antikolonialen Befreiungsbewegungen und der in ihrem Kontext konstituierten Area Studies sowie schließlich zur Grundlegung einer vergleichenden Kolonial- und Revolutionsgeschichte reichen. So breit die Themen seiner Forschungen auch waren, niemals gab er die „Lust am Krimi“ auf, die sich an der Spannung erfreut, die der Verlauf im konkreten Fall hervortreibt, statt mit geschichtsphilosophischer Selbstgewissheit den Täter voraussagen und auch gleich aburteilen zu können. Beiträge, die sich den verschiedenen Lebensstationen und Schriften Markovs zuwenden, lassen sich deshalb mit Berechtigung unter diesem von Markov selbst angeregten Motto versammeln.
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Auf die Frage nach seinem spezifischen Herangehen an das gewählte Fach bemerkte Walter Markov einmal, er folge einem fast intuitiven Interesse an der Spannung, die sich in Sonderheit in
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