Der Brühwürfel der Firma Maggi zählt längst zu den klassischen Markenartikeln, die unseren Alltag seit mehr als einem Jahrhundert begleiten. Das gilt hierzulande längst unwidersprochen, darf aber auch für andere Regionen der Erde behauptet werden. Denn der Brühwürfel gehört zu jenen Produkten, die im Zuge der Globalisierung ihren Weg um die gesamte Welt gefunden haben. Man kann das etwa in Westafrika beobachten: Als selbstverständliche Zutat in den Kochtöpfen der Menschen in Guinea-Bissau hat er sogar einen eigenen Namen: gusto, Geschmack.
Die vorliegende Ethnographie möchte den Platz, den der Maggi-Würfel in den Küchen Guinea-Bissaus gefunden hat, genau erfassen. Dabei wird der Weg seiner Erfindung in Europa bis hin zu seiner heutigen Nutzung in Afrika am Beispiel Guinea-Bissaus analysiert. Denn hier liegt auch die Lösung, warum man ihn einerseits für eine Ingredienz hält, die für kulinarische Dilettanten unverzichtbar ist, und andererseits seine Kritiker befürchten, er könne die lokalen Traditionen der Speisezubereitung unterhöhlen. Im Für und Wider um den Brühwürfel widerspiegelt sich nämlich auch, was von den Akteuren für eine gute Mahlzeit gehalten wird – und was nicht. Aber auch mancherlei Wünsche, die über den eigentlichen Ernährungsakt hinausgehen, finden im Maggi-Brühwürfel ihre Projektionsfläche.
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