Um 1800 bildete sich in Deutschland eine Geistesströmung heraus, die sich im Laufe des folgenden Jahrhunderts über ganz Europa verbreiten sollte – die Romantik. Polnische Denker griffen ab den 1820er Jahren die Impulse aus dem Nachbarland auf und schufen in der Folge eine eigene, spezifisch polnische Spielart der Romantik. Die deutsche Literatur des frühen 19. Jahrhunderts wirkte dabei als wichtigstes Medium und als Muster, auf dessen Grundlage Autoren wie Adam Mickiewicz und Maurycy Mochnacki ihre Ideen entwickelten.
Diese Studie zeichnet die Linien des deutsch-polnischen Kulturtransfers während der Romantik nach und geht besonders auf die Verknüpfungen, Differenzen und Übergangserscheinungen zwischen den beiden Literaturen ein. Dabei orientiert sie sich maßgeblich an folgenden Fragen:
Wie verliefen die Vermittlung und die Aufnahme von unterschiedlichen Strömungen der deutschen Literatur und Philosophie des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts? Wie gestaltete sich die erste Phase der polnischen Romantik und wie war sie mit der deutschen Frühromantik verbunden? An welchen Vorbildern orientierte sich die polnische Romantik und dank welcher Einflüsse oder Inspirationen profilierte sie sich? Welchen Status hatte die polnische Romantik im transnationalen Netzwerk? Grundsätzlich geht es der Untersuchung nicht nur darum, den Horizont bestimmter Einflüsse zu markieren oder die Übernahme von Motiven, Diskursen und Ideen festzustellen, sondern auch den kreativen Prozess der Umarbeitung und Anpassung empfangener Anregungen an die eigene geistige Situation zu eruieren und auszuleuchten.
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Um 1800 bildete sich in Deutschland eine Geistesströmung heraus, die sich im Laufe des folgenden Jahrhunderts über ganz Europa verbreiten sollte – die Romantik. Polnische Denker griffen ab den
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