Während seiner Verbannung auf die Insel St. Helena zog Napoleon eine erstaunliche Bilanz: „Mein wirklicher Ruhm liegt nicht in den vierzig Schlachten begründet, die ich gewonnen habe. Seit Waterloo ist alles dahin. Aber mein Code Napoléon wird nicht vergessen werden, er wird für immer leben.“
Warum Napoleon dem heute als Code civil bekannten Gesetzestext eine solche Bedeutung beimisst, wird nachvollziehbar, wenn man sich den Zustand des französischen Rechts vor der Revolution von 1789 vor Augen führt, wenn man die Entstehungsgeschichte des Code civil und die Rolle, die der Kaiser dabei spielte, seinen Aufbau, seinen Inhalt, seine politische und internationale Bedeutung und seine Fortentwicklung bis in die Gegenwart verfolgt.
Der Code civil ist bis zum heutigen Tag das Herzstück des französischen Zivilrechts. Er ist 1804 als Leitbild einer modernen und aufgeklärten Gesetzgebung der damaligen Zeit in Kraft getreten, er ist entsprechend der damaligen großen politischen imperialen Bedeutung Frankreichs von vielen anderen Staaten übernommen worden, galt lange als Musterbeispiel einer Kodifikation der Aufklärungszeit und als juristischer wie kultureller Exportartikel Frankreichs und ist auch heute noch, trotz seiner zweihundert Jahre, voller Lebenskraft.
Dieser Band widmet sich neben der Entstehung und Bedeutung des Code civil auch der Rezeption des Gesetzestextes in Deutschland und seinem Einfluss auf die hiesige Rechtssprechung und untersucht, ob die ihm oft zugeschriebene Modernität heute tatsächlich noch gegeben ist.
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Während seiner Verbannung auf die Insel St. Helena zog Napoleon eine erstaunliche Bilanz: „Mein wirklicher Ruhm liegt nicht in den vierzig Schlachten begründet, die ich gewonnen habe. Seit
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