Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Wunsch nach einem demokratischen Neubeginn in allen Bereichen des öffentlichen Lebens groß. An der Universität Leipzig wählte die Studentenschaft 1947 auf demokratischem Wege ihre Vertretung, den Studentenrat. Doch die Institution mit ihrem Vorsitzenden Wolfgang Natonek, der entschlossen für Demokratie eintrat, wurde innerhalb der sowjetischen Besatzungszone bald zur Zielscheibe der sich etablierenden Staatsmacht. Unter Einsatz repressiver Maßnahmen wurde der Studentenrat letztlich an das sozialistische System der SBZ/DDR angepasst und verlor seinen demokratischen Charakter.
Das Engagement Wolfgang Natoneks gilt als Symbol für den studentischen Widerstand gegen das SED-Regime sowie den Drang nach geistiger wie politischer Freiheit und war Schwerpunkt der im April 2010 in Leipzig veranstalteten zweiten „Belter Dialoge“. Dieser Band ist die schriftliche Fassung der Veranstaltung. Er erinnert an das Wirken des Leipziger Studentenrats nach Kriegsende und fragt nach der aktuellen Bedeutung studentischen Engagements für Politik und Gesellschaft.
Die „Belter Dialoge“, eine Kooperation der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. und der Universität Leipzig, finden einmal jährlich statt und machen die verschiedenen Aspekte des Terrors der zweiten deutschen Diktatur einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Sie sollen Aufruf und Mahnung sein, sich aktiv für die Demokratie zu engagieren.
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