„Magie ist die Kunst, die Sinnenwelt willkürlich zu gebrauchen“, formuliert Friedrich von Hardenberg um 1800 als Nachdenken über Poesie. Diese fange – indem sie als Medium der Magie dient – Bilder der Sinnenwelt demnach nicht nur ein; sie „gebrauche“ sie zielgerichtet und bewusst. Das Ergebnis dieses Prozesses, der sowohl die Aufnahme als auch die kreative Neustrukturierung der Sinneswahrnehmung umfasst, lässt sich als ‚poetische Welt‘ beschreiben, als Raum, in dem der erfahrbaren Welt durch das Medium der Literatur eine neue, phantasievolle Ausdrucksmöglichkeit eröffnet wird. So kann diese Definition von Poesie durchaus als eine moderne Beschreibung des Phänomens der Literatur betrachtet werden, die ihren Lesern eine mögliche Deutung der Welt anbietet. Als Ergebnis entstehen kunstvoll konstruierte und kreativ-subjektive Imaginationen, poetische Welt(en), mit denen sich die vorliegende Sammlung von Aufsätzen beschäftigt.
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„Magie ist die Kunst, die Sinnenwelt willkürlich zu gebrauchen“, formuliert Friedrich von Hardenberg um 1800 als Nachdenken über Poesie. Diese fange – indem sie als Medium der Magie dient –
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