Band 3 behandelt die Geschichte der Universität Leipzig in den zäsuralen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts, an dessen Beginn die Blütezeit der sächsischen Landesuniversität mit internationaler Ausstrahlung stand und in dessen weiterem Verlauf zwei Weltkriege tief in das universitäre Leben eingriffen.
In den Jahren der ungeliebten Weimarer Republik suchte die traditionsreiche Universität ihren alten Rang zu behaupten, sah sich aber mit der nationalsozialistischen Machtübernahme massiven weltanschaulichen und politischen Herausforderungen ausgesetzt. Nach dem Ende des Weltkrieges wurde sie umfassenden Umwandlungsprozessen in politisch-ideologischer, wissenschaftspolitischer, organisatorisch-struktureller, personeller und kultureller Hinsicht unterworfen. Die sozialistische Umgestaltung zur Karl-Marx-Universität Leipzig beseitigte die traditionellen Formen der Hochschulautonomie und schränkte unter dem Druck des SED-Zentralismus die individuelle Meinungsfreiheit, die Zweckungebundenheit der Forschung und die Möglichkeit des ungehinderten wissenschaftlichen Diskurses stark ein.
Erst infolge der Friedlichen Revolution von 1989/90 ist in den letzten zwei Jahrzehnten wieder eine moderne weltoffene Universität entstanden. Die Rahmenbedingungen, die dabei einerseits das wiedervereinigte Deutschland, anderseits die neue sächsische Hochschulgesetzgebung setzten, waren von entscheidender Bedeutung für die Neuordnung der organisatorischen und wissenschaftlichen Hochschulstruktur an der Universität Leipzig.
In den Umbrüchen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
• Die deutsche Universitätslandschaft am Beginn des 20. Jahrhunderts
• Erster Weltkrieg, Revolution, Weimarer Republik
• NS-Diktatur und Zweiter Weltkrieg
Sozialistische Transformation 1945–1961
• Kriegsende, Wiederaufbau, Entnazifizierung
• Umbenennung in Karl-Marx-Universität
• Der Herrschaftsanspruch der SED im Universitätsalltag
Wissenschaft im Dienste des Sozialismus 1961–1989
• Der Mauerbau 1961 und seine Folgen für das sozialistische Bildungssystem
• III. Hochschulreform und Universitätsneubau
• Glasnost und Perestroika, Friedliche Revolution
Demokratischer Neubeginn und Weichenstellung für die Zukunft
• Einigungsvertrag und Hochschulreform im Freistaat Sachsen
• „Abwicklung“ von Teileinrichtungen, Strukturveränderungen, personelle Erneuerung
• Das Jahrzehnt von 1998 bis 2008/09
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