In Band 1 der Leipziger Universitätsgeschichte gelangen die ersten vierhundert Jahre der Universität erstmals zusammenhängend zu einer modernen wissenschaftlichen Darstellung. Die drei Autoren Enno Bünz, Manfred Rudersdorf und Detlef Döring zeichnen auf breiter empirischer Quellengrundlage und unter Einbeziehung neuer Forschungsergebnisse die Entwicklung der Alma mater Lipsiensis im Zeitraum 1409 bis 1830 nach. Neben den wissenschafts- und geistesgeschichtlichen Grundlinien finden auch die sozial-, kultur- und verfassungshistorischen Dimensionen der Universitätsgeschichte breite Berücksichtigung. Schwerpunkte der Darstellung sind die Bedeutung der Hohen Schule für die Messestadt und den frühmodernen sächsischen Territorialstaat, die Verortung der Hochschule in der vorindustriellen alteuropäischen Ständegesellschaft sowie die Vernetzung in der internationalen Gelehrtenwelt. Auch zeremonial-, kommunikations- und mentalitätsgeschichtliche Themen werden, etwa bei der Analyse der universitären Memorial- und Festkultur sowie des studentischen Alltags in den Kollegien, eingehend behandelt.
Die Gründungsvoraussetzungen der Alma mater Lipsiensis, die Einstellung der Leipziger Gelehrten zur scholastischen Lehrmethode und Reformation, das Verhältnis von orthodoxem Luthertum und universalem Humanismus sowie die Bedeutung der Universität für die Aufklärung und die bürgerliche Gelehrtenwelt im Gefolge der Französischen Revolution werden auf archivalischer Grundlage untersucht und neu bewertet.
Gründung und Entfaltung
• Leipzigs Wurzeln – Die Universität Prag 1348–1409
• Gründung und Ausstattung der Leipziger Universität 1409
• Lehrbetrieb im Zeichen der Scholastik und des Frühhumanismus
• Die Universität als Korporation zwischen Territorium, Stadt und Kirche
• Leipzig als altgläubige Universität unter Herzog Georg
Weichenstellung für die Neuzeit
• Humanismus, Reformation und landesherrliche Reformen
• Philipp Melanchthon, Caspar Borner und Joachim Camerarius als Akteure
• Der Weg zur großen Universitätsordnung von 1580
• Im Schatten des 30jährigen Krieges – Kontinuitäten und Neuordnung
• Leipzig im Kontext der alteuropäischen Universitätsentwicklung
Anfänge der modernen Wissenschaften
• Vom Abzug der Schweden bis zum Ende des Siebenjährigen Krieges
• Leipzig im Konzert der deutschen Universitäten
• Verfassung und Lehrbetrieb – Disputationen, Vorlesungen, Prüfungen
• Bibliotheken, Forschungsreisen und gelehrte Sozietäten
• Entwicklung der wissenschaftlichen Fachkulturen
weniger
In Band 1 der Leipziger Universitätsgeschichte gelangen die ersten vierhundert Jahre der Universität erstmals zusammenhängend zu einer modernen wissenschaftlichen Darstellung. Die drei Autoren Enno
...
mehr