Ernst Blochs Denken ist aktuell, es hat uns heute etwas zu sagen. Wenn das in den vergangenen Jahrzehnten nicht bemerkt wurde, dann liegt das wohl auch daran, dass es nicht immer im vollen Kontext der philosophischen Überlieferung gesehen wurde. Vielmehr galt es als etwas eigenwillige Spielart des Marxismus, blieb ganz und gar auf den Utopiebegriff reduziert oder wurde als haltloses Hoffnungs- und Wunschdenken oder gar als bloßer Ausdruck einer schwärmerisch-expressionistischen Gestimmtheit denunziert.
Dieses Bild ist zu korrigieren, denn Bloch hat sich mit vollem Recht jederzeit von allen Formen der philosophischen Schwärmerei scharf distanziert. Sein Denken auf die Begriffe „Hoffnung“ und „Utopie“ zu reduzieren, heißt gerade, den Metaphysiker Bloch auszublenden. Ernst Bloch ist einer der großen Denker des Humanen, aber er erinnert uns eindringlich daran, dass das humanistische Denken ohne metaphysische Grundlage bodenlos bleibt. Diese Publikation ergreift die Chance, Blochs Denken und Werk im Licht aktueller Entwicklungen in Philosophie und Wissenschaften einer Neubewertung zu unterziehen.
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