Die Frühe Neuzeit wurde maßgeblich von der Idee bestimmt, dass nur die konfessionelle Einheit des Staates politische Stabilität garantiere. Die meisten europäischen Fürsten folgten diesem Grundsatz und verlangten von ihren Untertanen, sich entweder zur offiziellen landeseinheitlichen Glaubensrichtung zu bekennen oder zu emigrieren. Mehrere Hunderttausend Menschen waren so in Europa gezwungen, für ihre religiöse Überzeugung die Heimat zu verlassen. Für die protestantischen Glaubensflüchtlinge aus den habsburgisch-österreichischen Ländern war lange Zeit die kursächsische Residenzstadt Dresden eines der wichtigsten Ziele. Insbesondere Emigranten aus dem Königreich Böhmen ließen sich hier im 17. und 18. Jahrhundert nieder. Die von ihnen gegründete böhmische Gemeinde prägte über Jahrhunderte hinweg das städtische Bild.
Diese Studie bietet erstmalig einen Überblick zur konfessionell bedingten Einwanderung in Dresden. Neben der Beschreibung der verschiedenen Migrationswellen und der obrigkeitlichen Aufnahmepolitik steht vor allem die Integration der neuen Einwohner im Mittelpunkt. Die Arbeit bietet damit nicht nur Antworten auf bislang offene Fragen zur Dresdner Stadtgeschichte, sie leistet auch einen wichtigen Beitrag zur sächsischen Landesgeschichte und zur Migrationsgeschichte der Frühen Neuzeit.
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